50 Jahre Fußgängerzone München

Die Münchner Innenstadt ist heute „Schaufenster“ und „Motor“ der Landeshauptstadt, die jährlich Millionen Besucher und Besucherinnen aus nah und fern anzieht. Dabei war die Fußgängerzone ein Meilenstein in der Entwicklung der Stadt, der bis heute unsere Innenstadt prägt. Aber diese Entwicklung hätten sich damals weder der Münchner Stadtrat, der im Februar 1966 die Fußgängerzone beschlossen hat, noch die Architekten Prof. Bernhard Winkler und Siegfried Meschederu, die mit der Planung und dem Bau der Fußgängerzone beauftragt wurden, vorstellen können.

Nach Berichten von damals gab es wohl Befürchtungen, die neuen Fußgängerbereiche könnten zu menschenleer wirken. Doch zuerst einmal wurde die Innenstadt durch den Bau von S- und U-Bahnen eine gewaltige Baustelle, wie sie heute nicht mehr vorstellbar wäre. 1972 und 1973 wurden dann die Fußgängerbereiche in der Neuhauser und der Kaufinger- sowie der Theatiner Straße eröffnet. Aber dabei blieb es nicht. Die Fußgängerzone wurde in den letzten 50 Jahren immer wieder weiterentwickelt.

So gab es vor der 850-Jahr-Feier der Stadt eine große „Entrümpelung“ und Ende 2014 wurde beschlossen, dass keine Radfahrer, Taxen und Busse mehr zwischen Rindermarkt und Dienerstraße den Marienplatz queren dürfen. Zuletzt kam dann die Erweiterung in der Sendlinger Straße bis zum Sendlinger Tor.

Das Münchner Beispiel machte Schule. Heute gibt es in jeder größeren Stadt Fußgängerbereiche, die zum Bummeln, Flanieren, Shoppen oder zum Verweilen einladen. Auch wenn sich in den letzten 50 Jahren in der Münchner Innenstadt viel verändert hat, so ist die „Münchner Mischung“ aus Handel, Gastronomie, Dienstleistern, Kultureinrichtungen und prägenden Kirchen, die es so in keiner anderen Stadt gibt, immer noch einmalig. Hier finden sich kleine, inhabergeführte Geschäfte und große Kauf- und Warenhäuser, internationale Labels, Münchner Traditionshäuser und ehemalige Hoflieferanten. Und dazu eine ebenso große Vielfalt an Gastronomiebetrieben, vom charmanten Café über bayrische Wirtshäuser, internationale Küche bis hin zu Sternelokalen.

Diese Vielfalt ist auch der Grund, warum viele Menschen die Münchner Innenstadt besuchen, denn Einkaufen, Bummeln und Flanieren sowie der Besuch von Dienstleistern und Gastronomie sind nach einer aktuellen Studie auch heute noch die wichtigsten Gründe, in die Innenstadt zu kommen.